Auszubildende und Umschüler haben während ihrer Ausbildung bzw. Umschulung einen „Ausbildungsnachweis“ zu führen, damit die Nachprüfbarkeit der ordnungsgemäßen Ausbildung bzw. Umschulung gewährleistet ist.
Ausbildungsnachweis bedeutet Berichtsheft schreiben
Wie vor zehn, zwanzig, dreißig, vierzig und fünfzig Jahren, müssen auch heute noch unsere Auszubildenden einen schriftlichen Ausbildungsnachweis, sprich Berichtsheft, zu Papier bringen. Das ist in erster Linie nichts Schlechtes und bringt viele Vorteile.
Dennoch ist das Schreiben und die Überprüfung dieser Dokumente so unbeliebt, dass man sich die Frage gefallen lassen muss, ob es in digitalen Zeiten nicht einen anderen Weg gibt.
Vorteile für den schriftlichen Nachweis einer Ausbildung
Dokumentation des Lernfortschritts:
Ein Berichtsheft ermöglicht es Auszubildenden, ihren individuellen Lernfortschritt und ihre Erfahrungen aufzuzeichnen, was ihnen dabei hilft, ihre Entwicklung im Laufe der Ausbildung zu verfolgen.
Reflexion und Selbstbewusstsein:
Durch das Schreiben im Berichtsheft reflektieren Auszubildende ihre täglichen Tätigkeiten und erkennen ihre Stärken sowie Bereiche, die Verbesserungen erfordern. Dies fördert das Selbstbewusstsein und die persönliche Entwicklung.
Dokumentation von Erfahrungen und Errungenschaften:
Das Berichtsheft dient als Aufzeichnung von erreichten Meilensteinen, abgeschlossenen Projekten und erworbenen Fähigkeiten während der Ausbildung, was bei zukünftigen Bewerbungen und Karriereschritten von Vorteil sein kann.
Transparenz und Kommunikation:
Durch das regelmäßige Führen eines Berichtshefts bleiben Auszubildende und Ausbilder über den Fortschritt und die erworbenen Fähigkeiten des Auszubildenden informiert, was die Kommunikation und das Verständnis zwischen beiden Parteien verbessert.
Beispiel Wochenbericht:
Erfüllung von Ausbildungsrichtlinien:
In vielen Ausbildungsprogrammen ist das Führen eines Berichtshefts eine Anforderung oder zumindest sehr empfohlen, um die Richtlinien der Ausbildungsordnung zu erfüllen und den Abschluss erfolgreich zu erreichen.
Nachvollziehbarkeit für Prüfungen:
Ein Berichtsheft bietet eine umfassende Dokumentation der Ausbildungsinhalte, die Auszubildenden bei der Vorbereitung auf Abschlussprüfungen unterstützt, indem es als Referenzmaterial für gelernte Fähigkeiten und Erfahrungen dient.
Förderung von Eigenverantwortung:
Die regelmäßige Aktualisierung des Berichtshefts erfordert Disziplin und Eigenverantwortung seitens des Auszubildenden, was wichtige Fähigkeiten für die berufliche Entwicklung sind.
Feedback und Unterstützung:
Durch das Berichtsheft können Ausbilder gezielt Feedback geben und Auszubildende bei der Bewältigung von Herausforderungen unterstützen, indem sie aufgezeichnete Erfahrungen und Probleme analysieren und Lösungen erarbeiten.
Rückblick und Weiterentwicklung:
Das Berichtsheft ermöglicht es Auszubildenden, ihre vergangenen Leistungen zu überprüfen, aus Fehlern zu lernen und sich kontinuierlich weiterzuentwickeln, um ihre beruflichen Ziele zu erreichen.
Berufliche Anerkennung und Professionalität:
Ein ordnungsgemäß geführtes Berichtsheft zeigt Engagement, Professionalität und die Fähigkeit zur Selbstorganisation, was bei potenziellen Arbeitgebern positiv wahrgenommen wird und die berufliche Anerkennung fördern kann.
Fazit:
Berichtsheft ja, aber bitte digital. Es gibt ja schon Lösungen wie z.B. https://digitales-berichtsheft.com/. Sicherlich ein guter Ansatz, dennoch geht es nicht weit genug.
Eine Verknüpfung zu Ausbildungsrahmenplan wäre wünschenswert. Alle Lehrinhalte müssten sich dementsprechend auch wieder im „Berichtsheft“ wiederfinden. Lehrvideos und ergänzende Lehrtexte könnten die schulischen und betrieblichen Inhalte direkt vertiefen.